Wie mache ich sechs neue (bisher unbekannte) kreisrunde 7-gängige Labyrinthe im Sand?

Zu jedem Labyrinth gibt es ein zweites oder duales. Und in besonderen Fällen sieht das duale aus wie das originale. Das ist dann ein selbstduales Labyrinth.

Um diese Zusammenhänge geht es hier.

Andreas Frei hat das auf seiner Website in den Grundlagen getan. Ich empfehle ausdrücklich, dort einmal vorbeizuschauen und sich damit zu befassen. Er verwendet manchmal andere Begriffe oder Bezeichnungen als ich, oder stellt es anders dar. Im Ergebnis liegen wir jedoch beieinander.

Hier soll es wieder mehr um die praktische Seite gehen. Es ist daher eine Fortsetzung des Artikels vom 1. September 2013 über die kreisrunden 7-gängigen Labyrinthe. Mit den dualen Labyrinthen hier werden wir zu den dortigen sieben noch einmal sechs neue dazubekommen. Insgesamt haben wir dann 13 neue Labyrinthe.

Wie das geht, soll Schritt für Schritt gezeigt werden. Vielleicht etwas umständlich, aber ich hoffe doch, verständlich.

Wir nummerieren alle Labyrinthe jeweils von außen nach innen in Schwarz. „0“ steht dabei für ganz außen und „8“ für das Zentrum. Die Wegfolge, das ist die Reihenfolge in der die Umgänge beim Gang zum Zentrum durchschritten werden, notieren wir unten links in Schwarz.
Dann nummerieren wir alle Umgänge noch einmal von innen nach außen in Grün. „0“ ist nun das Zentrum und „8“ wird ganz außen. Wir notieren die Umgänge in der Reihenfolge, in der wir sie beim Hinausgehen aus dem Labyrinth durchschreiten. Diese Wegfolge steht rechts unten in Grün.

Typ 032147658
Typ 034765218
Typ 034567218
Typ 036547218
Typ 054367218
Typ 056723418
Typ 056743218
Typ 056741238

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie schon erwähnt, gibt es zu jedem (originalen) Labyrinth ein zweites (duales). Und das erscheint, wenn wir innen und außen vertauschen, es gleichsam umstülpen. Die Wegfolge, die sich dabei ergibt, ist in der Regel eine andere als die beim originalen Labyrinth.

Wenn sie gleich ist, sprechen wir von einem selbstdualen Labyrinth. Es liegt dann eine innere Symmetrie vor. Oder anders ausgedrückt: Der Rhythmus und der Bewegungsablauf ist beim Hinein- und Herausgehen der gleiche.
In unseren Beispielen trifft das zu für das erste (das wohlbekannte kretische) Labyrinth, und das letzte, ein neues Labyrinth.


Die übrigen sechs haben eine andere Wegfolge und sind daher als neue, unterschiedliche Labyrinthe anzusehen.
Hier die sechs neuen Typen (Anklicken zum Vergrößern, Drucken oder Speichern):

Typ 076321458
Typ 076123458
Typ 076143258
Typ 076125438
Typ 074561238
Typ 076541238

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei diesen Beispielen fällt auf, dass immer zuerst die Mitte umkreist wird. Dann bewegt man sich im Labyrinth, um schließlich vom 3. oder 5. Umgang aus das Zentrum zu erreichen.

Bei den im letzten Artikel vorgestellten Typen war der Eintritt in das Zentrum immer vom äußersten, dem ersten Umgang her. Hier wird daraus das Umrunden der Mitte gleich nach dem Eintritt ins Labyrinth.

Die Bewegungsabläufe sind also ganz anders.
Es wäre interessant, diese einmal zu erproben oder gar in ein permamentes Labyrinth umzusetzen. Weltweit gibt es noch keine Labyrinthe dieser Art.
Die Form muss ja nicht unbedingt kreisrund sein. Wichtig ist nur, sich an die Wegfolge zu halten.
Im übrigen lassen sie sich genauso einfach im Sand anlegen wie die im letzten Artikel vorgestellten Typen.

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In früheren Artikeln (siehe unten) haben Andreas und ich schon neue und bisher unbekannte 7-gängige Labyrinthe vorgestellt. Wir haben sie dabei mit Schwerpunkt Theorie beschrieben. Darum soll es heute mehr um die praktische Seite gehen.

Ich habe im Winter schon einige „Übungen“ dazu gemacht. Im Schnee ist es am besten, direkt den Weg zu konstruieren, also den Ariadnefaden.

Wenn man nun diese Labyrinthe zum Beispiel im Sand an einem Strand erproben möchte, ist es besser die Begrenzungslinien zu konstruieren.

Dafür eignet sich die kreisrunde Form ganz gut. Ich präsentiere die Labyrinthe in einigen Zeichnungen und  Anleitungen.

Es würde mich freuen, wenn ich damit möglichst viele Labyrinthbegeisterte anregen könnte, das Aussehen und Anfühlen dieser Labyrinthe zu erleben.


In den Zeichnungen ist das enthaltene Grundmuster farblich abgesetzt. Beim kretischen kreisrunden Labyrinth mit der Wegfolge 3-2-1-4-7-6-5-8 kann man erkennen, dass die rechte Hälfte des Musters gegenüber der sonst üblichen Darstellung um eine Wegbreite nach oben verschoben ist.

Das kreisrunde kretische Labyrinth (Wegfolge 3-2-1-4-7-6-5-8)

Das kreisrunde kretische Labyrinth (Wegfolge 3-2-1-4-7-6-5-8)

Das Grundmuster ist etwas vereinfacht. Die waagrechten Balken des zentralen Kreuzes und der Winkel gehen in die Kreisform über, sodass man nur die senkrechten Linien des Musters braucht. Zur Konstruktion des Labyrinths kann man, wie gewohnt, von links nach rechts (oder umgekehrt) alle freien Punkte und die freien Linienenden miteinander verbinden.

Im Sand ritzt man sinnvollerweise erst einmal alle acht Kreise vollständig in den Boden und konstruiert anschließend die senkrechten Linien. Dabei sollte man auf die Lage der Hauptachse achten. Die überflüssigen Teile der Kreise lassen sich leicht „ausradieren“. Die eigentlichen Begrenzungslinien können verstärkt nachgezeichnet werden.

In den Beispielen ist der Weg 50 cm breit, die Mitte hat 2 m Durchmesser (= das Vierfache der Wegbreite). Dadurch bekommt man einen Gesamtdurchmesser von 9 m. Die Linienlänge beläuft sich dann auf ungefähr 138 m und der einfache Weg in die Mitte beträgt etwa 120 m.
Das Ganze lässt sich skalieren. Das heißt: Soll das Labyrinth z.B. doppelt so groß werden, also 18 m Durchmesser haben, multipliziert man alle Werte mal zwei. Der Weg wäre dann 1 m breit und man müsste 240 m zurücklegen, um in die Mitte zu kommen.

Die unterschiedlichen Labyrinthtypen lassen sich am besten mit der Wegfolge bezeichnen. Das ist bekanntlich die Reihenfolge, in der die einzelnen Umgänge auf dem Weg zum Zentrum begangen werden.

Hier als Zusammenstellung alle acht Typen (Anklicken zum Vergrößern, Drucken oder Speichern):

Typ 3214 7658Typ 3476 5218
Typ 3456 7218
Typ 3654 7218

Typ 5436 7218

Typ 5672 3418

Typ 5674 3218Typ 5674 1238

Das letzte Beispiel, der Typ 5674 1238, ist neben dem kretischen Labyrinth (Typ 3214 7658) das einzige selbstduale. Das zeugt von besonderer Qualität.
Daher hätte es es auch verdient, einmal als begehbares, permamentes Labyrinth gebaut zu werden. Weltweit gibt es davon noch keines, so viel ich weiß. Wer macht den Anfang?

Für fleißige Labyrinthbauer gibt es hier für alle vorgestellten Labyrinthtypen eine Konstruktionszeichnung im PDF-Format zum Anschauen, Drucken oder Kopieren:

classical_32147658.pdf

classical_34765218.pdf

classical_34567218.pdf

classical_36547218.pdf

classical_54367218.pdf

classical_56723418.pdf

classical_56743218.pdf

classical_56741238.pdf

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