Im Labyrinth des Lebens: Ein Kalender

Erstmals gibt es einen Labyrinthkalender für das Jahr 2019.

Das Deckblatt

Das Deckblatt

Die poetischen Texte auf den einzelnen Blättern sind von Bettine Reichelt aus Leipzig. Die Luftaufnahmen (April, Juli, September) sind von meinem Sohn, die übrigen Bilder von mir.

Hier eine kleine Vorschau:

Der Kalender im DIN A4-Format kostet 10,– € + 3,– € Verpackungs- und Versandkostenpauschale innerhalb Deutschlands und kann per E-Mail an: lektorin at bettine-reichelt.de (für at das richtige Zeichen einsetzen) bestellt werden.

Die Rückseite

Die Rückseite

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Labyrinth: Kunst im Londoner Untergrund

Im Jahr 2013 feierte die Londoner Untergrundbahn ihr 150-jähriges Jubiläum. Der britische Künstler Mark Wallinger, der 2007 den Turner Prize gewann, wurde beauftragt 270 Kunstwerke für jede U-Bahn-Station zu schaffen. An jeder der insgesamt 270 Stationen des U-Bahnnetzes gibt es nun ein eigenes Labyrinth, das auch auf Dauer dort bleiben wird.

Bei einem kurzen Ausflug nach London konnte ich mich davon überzeugen.

Das erste Labyrinth, das ich erblickte, war das am Flughafen-Terminal 2 in Heathrow. Es ist das vorletzte in der Sammlung und trägt die Nummer 269/270 in der rechten unteren Ecke.

Etwas zur Nummerierung:

Labyrinth 1/270 gehört zur Station Chesham der Metropolitan Linie. Das ist die am weitesten in der nordwestlichen Gegend von London liegende Station. Sie ist Ausgangspunkt für die Tube Challenge, dem Guinness Weltrekord zum Passieren aller U-Bahnstationen in der kürzest möglichen Zeit (gegenwärtig knapp über 16 Stunden). Nach dieser Route sind die Labyrinthe nummeriert. Endstation ist Heathrow Terminal 5 mit Labyrinth 270/270. Die liegt in der südwestlichsten Gegend von London.

Heathrow Terminals 1, 2, 3: Labyrinth 269/270

Heathrow Terminals 1, 2, 3: Labyrinth 269/270

Heathrow Terminals 1, 2, 3: 269/270

Heathrow Terminals 1, 2, 3: 269/270

Da unser Hotel im Nordosten Londons lag, mussten wir bis Gants Hill fahren, wo wir das Labyrinth 150/270 fanden.

Gants Hill: Labyrinth 150/270

Gants Hill: Labyrinth 150/270

Wir hatten gar nicht den Ehrgeiz, alle oder möglichst viele Stationen zu besuchen. Dafür war das Wetter viel zu schön. Bei unserem Ausflug in das Zentrum Londons haben wir zum Beispiel das Labyrinth Monument 96/270 gefunden.

Monument: Labyrinth 96/270

Monument: Labyrinth 96/270

Monument 96/270

Monument 96/270

So ähnlich war es beim Labyrinth Stepney Green 91/270.

Stepney Green: Labyrinth 91/270

Stepney Green: Labyrinth 91/270

Und dieses (Tower Hill 95/270), sowie vereinzelt andere, haben wir nur undeutlich während der Fahrt durch die Fenster gesehen.

Tower Hill: Labyrinth 95/270

Tower Hill: Labyrinth 95/270

Zwischendurch habe ich oberirdisch sogar einen Mäander in London entdeckt, an einer ganz prominenten Stelle:

Mäander in London

Mäander in London

Zum Glück gibt es ein eigenes Buch über alle Labyrinthe in der U-Bahn. So muss also niemand nach London, um sie alle sehen zu können. Ebenso habe ich mein Wissen über das Kunstprojekt diesem Buch entnommen:

Art on the Underground

Art on the Underground

Es enthält Wissenswertes über die U-Bahn London, Gedanken von Mark Wallinger zu seiner Arbeit und vor allem die Beschreibungen jeder U-Bahn-Station mit den Fotos aller Labyrinthe.

Die inneren Umschlagseiten

Die inneren Umschlagseiten

Auf den inneren Umschlagseiten vorne und hinten sind die Grafiken aller Labyrinthe dargestellt. In je 7 Reihen mit je 7 Spalten, also 49 Stück auf jeder Seite. Die zweite und vorletzte Innenseite sind auch auf der Rückseite bedruckt, so dass also insgesamt 6 mal 49 „Bildchen“ = 294 Stück dargestellt sind. Da es aber nur 270 Labyrinthe gibt, überschneiden sich 24 Stück.

Die 11 Labyrinth Design Familien

Die 11 Labyrinth Design Familien

Die Labyrinthe sind in 11 von Mark Wallinger definierten Design-Familien aufgeteilt. Das ist eine eher unter gestalterischen Gesichtspunkten getroffene Einteilung. Eine Gruppe nennt sich „Kretisch“. Da sind dann die vier einzigen historisch bekannten Labyrinthe dieses Typs mit 3, 7, 11 und 15 Umgängen enthalten.

Der Sinn der übrigen Gruppen erschließt sich mir nicht so ganz. Insbesondere „Medieval“ und „Native American“ passen nicht wirklich gut, wenn man sich nur ein wenig genauer mit diesen Typen beschäftigt hat.

Alle übrigen, weiteren 266 Labyrinthe sind Neuentwicklungen, gibt es so also bisher noch nicht. Es gibt welche mit mehreren Achsen und viele mit „Barrieren“ und einer unterschiedlichen Anzahl an Umgängen. Dadurch lassen sich natürlich sehr viele verschiedene Linienführungen entwickeln. Gut gefällt mir, dass der Zutritt in die sehr oft größere Mitte meistens auf der zentralen Hauptachse liegt. Und, so weit ich feststellen konnte, sind alle Labyrinthe „left-handed“.

Tower Hill: Labyrinth 95/270

Tower Hill: Labyrinth 95/270

Im Buch sind wirklich alle Labyrinthe zu sehen, so hier auch das oben nur durch die Fenster erspähte Tower Hill 95/270.

Green Park: Labyrinth 232/270

Green Park: Labyrinth 232/270

Das hier dürfte das weltweit meistbekannte Labyrinth sein: Das 7-gängige kretische Labyrinth.

Wer das Buch kaufen möchte, hier die dazu nötigen Angaben:

Angaben zum Buch

Angaben zum Buch

Weiterführende Links

Auf der Suche nach dem Mäander in Berlin

Ende September 2013 war ich für einige Tage in Berlin. Wie immer, habe ich meine Augen offengehalten, um irgendwo einen Mäander zu entdecken.

Im Japanischen Garten in den Gärten der Welt in Marzahn-Hellersdorf fand ich einen an der Wand eines Tempels. Beim genaueren Hinsehen erkennt man, dass es leider kein labyrinthgeeigneter Mäander ist.

maeander_berlin_2013_09_07
maeander_berlin_2013_09_08

Doch auf dem Kurfürstendamm mit seinen exklusiven Geschäften bin ich fündig geworden, genauer gesagt bei der Hausnummer 26. Eine noble Adresse. Hier befindet sich ein Apple Store. In jenen Tagen war der Verkaufsstart des neuen iPhone 5s und daher großer Andrang. Das zog mich nicht so sehr an, viel mehr faszinierte mich der Mäander an der Hausfront. Und sogar noch ein wunderschöner, weil labyrinthgeeignet.
Das Gebäude mit der repräsentativen Fassade gehört zur Stilepoche des Historismus, manchmal auch als Gründerzeitstil bezeichnet.

Was ist nun so toll an diesem Mäanderband? Für mich (und hoffentlich noch viele andere) ist ein solches Mäanderband die Darstellung eines Labyrinths in linearer Form.
Mehr dazu erfahren Sie in den unten genannten Verwandten Artikeln.

Verwandte Artikel

Weiterführende Links

Auf der Suche nach dem Mäander in Dresden

Vor kurzem war ich in Dresden. Als ganz normaler Tourist und völlig überraschend (siehe Verwandte Artikel unten).
Inzwischen halte ich immer die Augen offen, wenn ich an bestimmten Gebäuden vorbeikomme, ob nicht irgendwo ein Mäander versteckt ist. So wurde ich auch in Dresden fündig. Zuerst am Albertinum. Das waren noch keine labyrinthgeeigneten Mäander. Dafür gab es genügend und sogar richtige an der Kunstakademie. Das ist ein imposanter Dresdner Profanbau aus dem 19. Jh. im Stil des Historismus. Die Kunstakademie und das Ausstellungsgebäude sind mit einer gläsernen Stahlskelett-Kuppel verbunden, die im Volksmund die „größte Zitronenpresse“ der Welt genannt wird. Am Eingang von der Brühlschen Terrasse aus gibt es rechts und links in nicht so großer Höhe ein schönes Mäanderband. Die anderen sind höher droben und etwas schwieriger zu entdecken.

Sogar in der Nähe des Albertplatzes in der Neustadt habe ich Kreuzmäanderbänder gefunden.

Sicher gibt es noch mehr an anderen Gebäuden. Also, es lohnt sich, Dresden zu besuchen.

Kunstakademie mit Zitronenpresse, links die Frauenkirche

Kunstakademie mit Zitronenpresse, links die Frauenkirche

Kunstakademie bei Sonnenuntergang

Kunstakademie bei Sonnenuntergang

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