Die Darstellung im konzentrischen Stil habe ich in meinem letzten Beitrag (siehe Verwandte Artikel unten) beschrieben. Heute geht es um die Darstellung dieses Typs im Knidos Stil.
Die Umgangsfolge ist: 5-6-7-4-1-2-3-8. Das besondere daran ist, dass der Eintritt ins Labyrinth auf dem 5. Umgang erfolgt und der Eintritt ins Zentrum auf dem 3. Umgang.
Und trotzdem lässt sich dieser Typ auf die zentrale Achse ausrichten. Das wird nur möglich durch die Bearbeitung im Knidos Stil.
Zum ursprünglichen Labyrinth zurück komme ich mit der gleichen Methode, mit der ich auch zum komplementären Typ gelangt bin: Ich ergänze die Zahlenreihe der Umgangsfolge um die Differenz auf die letzte Ziffer (das Ziel). Also:
5-6-7-4-1-2-3-8
3-2-1-4-7-6-5-8
8-8-8-8-8-8-8-8
Das ist dann das originale, wohlbekannte klassische (kretische) Labyrinth.
Was bedeutet eigentlich der Knidos Stil?
Darunter verstehe ich vor allem, dass das Labyrinth ein größeres Zentrum erhält als nur eine Wegbreite, dass es möglichst kompakt ist und vor allem aus der Umgangsfolge entwickelt wird und nicht nach dem Grundmuster für die Begrenzungslinien. Es ist also der Ariadnefaden, der Weg im Labyrinth, der die Konstruktion bestimmt. Und diese muss geometrisch korrekt sein mit gleichbleibenden Wegbreiten, möglichst runden Elementen und möglichst wenigen „Leerstellen“.
Hier in einer weiteren Grafik:
Hier die Zeichenanweisung für eine Art Prototyp zum skalieren für das Achsmaß von 1 m.
Und hier als PDF-Datei zum anschauen, drucken oder downloaden.
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Lieber Andreas, danke für die Erläuterungen. Ja, das ist alles etwas kompliziert. Den Kommentar von Richard Shelton hatte ich schon gelesen, aber nicht so richtig verstanden. Also lasse ich den Begriff „umgestellt“ in Zukunft lieber weg. Und verwende „transpose“ dann nur für das „dual-komplementäre“ im Englischen.
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Achtung, Erwin! das Umgestellte (von englisch: transpose) ist nicht das Komplementäre. Es ist das Duale zum Komplementären oder wie wir es nennen, das dual komplementäre. Macht in diesem Fall keinen Unterschied, da das Komplementäre selbstdual ist, genauso wie das originale klassische Labyrinth. Wir haben hier jedoch noch unterschiedliche Terminologie, Ableitungen und Präsentationen für den gleichen Sachverhalt (die vier verwandten Labyrinthe einer Gruppe). Siehe dazu auch die Kommentare von Richard Shelton zu meinem früheren Beitrag „das komplementäre versus das duale Labyrinth“
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