Der Typ Baltisches Rad ist eine ganz eigene Form eines Labyrinths, für manche strenge Labyrinthologen gar keines. Denn es hat oft eine Verzweigung und einen zweiten, wenn auch kurzen Weg aus oder zur Mitte. Und oft auch noch einen Weg außenherum, von dem aus man wieder in verschiedene Richtungen gehen kann.
Das beste historische Beispiel ist das Rad in der Eilenriede in Hannover. Und das nächste der Wunderkreis von Kaufbeuren. Weitere haben nicht überlebt und sind nur aus der Literatur bekannt.
Es besteht vom Design her eine Verwandtschaft mit dem Indischen Labyrinth (Chakra Vyuha), denn es beruht wie dieses auf dem Dreieck als Grundmuster.
Hier soll nun eine Art Prototyp mit einem Achsmaß von 1 m vorgestellt werden, das so gedreht ist, dass die zentrale Achse durch die Mitte der Aufweitung im inneren Teil verläuft. Die acht eigentlichen Umgänge sind umgeben von einem Außenkreis und eingebettet in einen Kreis mit insgesamt 22 m Gesamtdurchmesser.
Das Ganze ist skalierbar, das heißt die Größen können proportional verändert werden durch Multiplikation mit einem Faktor. Alles z. B. mit 0.5 multipliziert ergibt ein Labyrinth mit 11 m Durchmesser und 0.5 m Achsmaß und halben Radien.
Am besten fängt man in der Mitte an und legt als erstes die Hauptachse mit den Punkten M1 und AX1 fest. Von diesen ausgehend werden durch Einschneiden von zwei verschiedenen (schon festgelegten) Punkten die übrigen Mittelpunkte M2 bis M4 abgesteckt. M5 liegt rechtwinklig zum Zentrum M1.
Die Achsen der einzelnen Wegbegrenzungslinien werden dann in ihrem jeweiligen Geltungsbereich abgesteckt, ausgehend von den verschiedenen Kreismittelpunkten. Die unterschiedlichen Kreisbögen folgen einander knickfrei, da sie an der gemeinsamen Tangente senkrecht zum Mittelpunkt aufeinander stoßen. Das klingt komplizierter als es ist.
Hier sind in einer Konstruktionszeichnung alle Maßangaben zusammengefasst.
Wer möchte, kann sich diese als PDF-Datei anschauen, kopieren oder drucken.
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