Das von Gundula Thormaehlen-Friedman entdeckte Grundmuster zum Zeichnen des Ariadnefadens lädt ein, sich spielerisch damit auseinanderzusetzen. Einfach einmal zu probieren, mehr oder weniger Bögen zu zeichnen, die Mitte woanders festzulegen und ähnliches. Und dann schauen, ob ein „richtiges“ Labyrinth entsteht oder evtl. sogar keines. Das mit dem „richtig“ ist gar nicht so einfach. Es dürfen keine Sackgassen entstehen, das ist klar. Der Weg soll die Richtung wechseln, er soll sich der Mitte annähern. Er darf sich zwischendurch auch entfernen, muss aber letztendlich die Mitte erreichen.
Und so habe ich einfach probiert, was passiert, wenn ich die Mitte um eine „Einheit“ nach rechts verschiebe. Das Ergebnis stelle ich hier vor und ich erlaube mir, es Schneckenhauslabyrinth zu nennen. Denn es erinnert mich durch die Wegführung und die Form an ein Schneckenhaus.
Ich wähle gleich die quadratische Form, damit ich wieder einen geometrisch genauen Ariadnefaden zeichnen kann. „Z“ ist nicht das obere Ende des größeren Bogens wie beim klassischen 7-gängigen Labyrinth, sondern das Ende des kleinen Bogens, rutscht also nach rechts. Dann nummeriere ich nach rechts und links absteigend von 7 bis 1. Übrig bleibt ein Bogenende, das ist „A“, der Anfang des Ariadnefadens.
Zuerst verlängere ich die rechte und die linke Quadratseite nach unten und die obere nach rechts und nach links. Beim Zeichnen der Verbindungsbögen beachte ich die verschiedenen Mittelpunkte M1 – M4 für die untere Hälfte und „Z“ für die obere Hälfte. Letztlich verbinde ich alle gleichnamigen Bogenenden um „Z“ herum. Am Schluss ziehe ich eine senkrechte Linie von „A“ aus nach unten.
Alle gleichnamigen Bogenenden werden konsequent und außen herum um die Mitte „Z“ verbunden. Das ist gleichsam die Formel.
Die Umgänge sind von außen nach innen aufsteigend nummeriert. Dadurch ergibt sich die Wegfolge wie folgt: 1 – 2 – 5 – 4 – 3 – 6 – 7 – Z. Zuerst geht es einmal ganz herum, dann einwärts mit einem Sprung vom 2. auf den 5. Ring, dann wieder auswärts bis zum 3. Ring und dann nur noch vorwärts zum Zentrum. Das ist ein ganz anderer Rhythmus als beim klassischen Labyrinth.
Das Labyrinth erinnert mich an ein Schneckenhaus, weil der Eingang auf der Seite und weit weg vom Zentrum liegt, und es immer wieder in die gleiche Richtung geht; am Schluss sogar spiralförmig. Aber es ist ein „echtes“ Labyrinth, weil alle Kriterien für ein solches zutreffen.
Allerdings habe ich noch nirgends ein solches Labyrinth gesehen. Wer macht den Anfang und baut eines?
Hier ist die Konstruktionszeichnung für ein Schneckenhauslabyrinth mit einem Achsmaß (ca. Wegbreite) von 1 m.
Es ist skalierbar und kann damit an andere Breiten angepasst werden. Einfach alle Maße mit dem entsprechenden Faktor multiplizieren. 1 m Achsmaß x Faktor 0.6 ergibt somit 0.6 m Achsmaß; die Radien, Längen, Abstände in der Zeichnung sind ebenfalls mit 0.6 zu multiplizieren und ergeben die neuen Radien, Weg- und Linienlängen und sonstigen Maßangaben.
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I’ve forgotten how to pull up the English version.
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Wanda,
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